29.04.2024 – Ernährung & Sport
MS und Sport: Outdoorsport bei Multiple Sklerose
Bewegung im Freien ist mehr als nur körperliche Ertüchtigung: Gleichzeitig regen unzählige Geräusche, Gerüche und Gefühle unsere Sinne auf unterschiedlichster Ebene an. Beispielsweise das Rauschen der Blätter im Wald, der Duft von frischgeschnittenem Gras im Garten oder die Wärme der Sonne auf unserer Haut. Das Sonnenlicht hebt auch unsere Stimmung und kurbelt die körpereigene Vitamin D Bildung an. Außerdem lässt sich an der frischen Luft leichter Sauerstoff tanken, als in geschlossenen Räumen. <o:p></o:p>
Aktiv mit MS bei Bewegung im Freien
Wie bei allen sportlichen Aktivitäten sollten MS Betroffene auch beim Outdoorsport regelmäßig Pausen einlegen und ihren Körper nicht überhitzen, um das Uhthoff Phänomen zu vermeiden. Im Sommer eignen sich daher die kühleren Morgen- oder Abendstunden besser für Bewegung im Freien. Und natürlich sollte man mit Multiple Sklerose immer entsprechend den persönlichen körperlichen Voraussetzungen trainieren. Glücklicherweise sind die Möglichkeiten für Outdoorsport äußerst vielfältig und lassen sich häufig auch relativ einfach den individuellen Belastungsgrenzen und Bedürfnissen anpassen.
Nordic Walking, Radfahren oder Tai Chi
Wer gerne läuft, kann beispielsweise einen zügigen Spaziergang machen, wandern gehen oder Walking ausprobieren. So lassen sich Gehfähigkeit, Gleichgewicht und Kreislauf im eigenen Tempo trainieren. Der gleichzeitige Einsatz von Stöcken wie beim Nordic Walking vermittelt nicht nur größere Stabilität, sondern spricht auch noch mehr Muskelgruppen an.
Ein weiterer sehr variabler Outdoorsport ist das Radfahren. Ob auf einem klassischen „Drahtesel“, dem stabileren Dreirad oder auf einem E-Bike mit tiefem Einstieg: Das Radeln trainiert wichtige Muskelgruppen wie Fußheber, Hüftbeuger oder die obere Bein- und untere Bauchmuskulatur. Gleichzeitig werden Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht gefördert.
Eine hierzulande noch weniger verbreitete Möglichkeit, im Freien das Gleichgewicht zu trainieren und gleichzeitig Muskulatur und Koordination zu stärken, ist Tai Chi. Ursprünglich eine Technik zur Selbstverteidigung, wird die jahrhundertealte chinesische Bewegungslehre heute meist langsam und konzentriert geübt, mit dem Gesundheitsaspekt im Fokus. So können auch Menschen mit MS von Tai Chi profitieren. Und viele Bewegungsabläufe lassen sich so anpassen, dass auch körperlich eingeschränkte Personen oder Menschen im Rollstuhl sie üben können.
Ganz gleich, ob eine dieser oder der unzähligen anderen Outdoorsportarten: Wer sich bei einer neuen Aktivität unsicher ist, ob sie zu den persönlichen Voraussetzungen passt, sollte sich nicht scheuen dazu ärztlichen oder physiotherapeutischen Rat einzuholen.